IoT als Sicherheitsinstanz in der Baubranche
Durchschnittlich werden deutschen Baubetrieben im Jahr drei bis vier Maschinen gestohlen. Was vielleicht witzig klingt, ist für Baubetreiber ein ernstzunehmendes Problem.
BAGGER WEG UND DIE SELBSTBETEILIGUNG AUCH
Die Unternehmen sind natürlich versicherungstechnisch abgesichert, was aber nicht bedeutet, dass es für sie eine Nullnummer ist. Jeder Betrieb muss im Fall eines Diebstahls die Selbstbeteiligung tragen und das können schnell bis zu 25.000€ für einen neuwertigen Bagger sein. Rechnet man das auf vier Bagger pro Jahr, macht das eine stolze Summe von 100.000€, die aus eigener Tasche gezahlt werden muss. Ganz zu schweigen von dem restlichen Aufwand, der daran hängt.
IOT UND TELEMATIK KÖNNEN ABHILFE SCHAFFEN
Wie sichert man sich vor Diebstählen und lassen sich die aus den Sicherheitssystemen generierten Daten sinnvoll nutzen? Die erste Frage lässt sich mit IoT oder Telematik beantworten und die Zweite mit einem simplen ja.
Verknüpft man seine Maschinen via IoT Devices mit dem Internet, lassen sich mehrere Stati auswerten. Neben dem Standort können Betriebsstunden, Lage i.S.v. Neigung, Temperatur, Füllstände, der aktuelle Lärmpegel oder auch eine mögliche Ozonwertüberschreitung gemessen werden. All diese Werte bieten für sich allein bereits einen enormen Mehrwert, in Kombination stellen sie sogar neue Geschäftsmodelle in Aussicht.
Über Geofencing lässt sich zunächst der Standort, an dem sich die Maschine befindet abgesteckt werden. Verlässt die Maschine diesen vorgegeben Radius, wird eine Meldung ausgegeben und ein zuständiger Mitarbeiter darüber informiert. Damit können Anomalitäten bzgl. Positionierung erkannt und so eventuellen Diebstählen entgegengewirkt werden.
DATEN MIT MEHRWERT
Wenn man schon mal ein IoT Device oder eine Telematik-Lösung an einer Maschine anschließt, sollten auch alle daraus generierten Daten verwendet werden. Mittels Ermittlung des Füllstandes lassen sich Brachzeiten aufgrund von Kraftstoffmangel auf der Baustelle vermeiden. Befinden sich die Maschinen in einer Gegend mit Lärmschutzauflagen, lässt sich dieser Zustand ebenfalls bestens überwachen und im Falle einer Grenzwertüberschreitung den Fahrer informieren.
Oft passiert es auch, dass Maschinen bei der Anlieferung auf der Baustelle beim Verladen umfallen. Auch dieser Zustand lässt sich hervorragend mit IoT Devices überwachen und dementsprechende Maßnahmen treffen.
Mittels Laufzeitanalysen können Maschinenverleiher neue Geschäftsmodelle entwickeln und ihre Kleinmaschinen auch zu Stundentarifen verleihen. Die daraus entstehenden Möglichkeiten, sind sehr vielfältig und bieten Raum für neue Ideen und Optimierungspotential.
KLEIN ANFANGEN
Zunächst bietet es sich an, für einen ersten Rollout einen Teilbereich mit IoT Devices oder Telematik-Systemen auszustatten, um erste Informationen zu gewinnen. Diese sollten dazu herangezogen werden, weitere Verbesserungen vorzunehmen oder erste Prozesse zu optimieren.
Je nach Funktionsumfang, Anforderungsprofil und Übertragungsstandard starten IoT oder Telematik-Lösungen inkl. Visualisierung bei ca. *5,00€/Maschine im Monat. Diese Investitionskosten können z.B. den Kosten der Selbstbeteiligung gegenübergestellt werden. 100.000 € jährlich in die Bereiche Diebstahlsicherung, Prozessoptimierung und neue Geschäftsmodelle zu investieren, klingt doch definitiv besser, als sie nur zur Kostendeckung zu verwenden, oder?
*Der genannte Preis von 5,00€/Maschine/Monat bezieht sich auf eine Mindestabnahmemenge von 1.000 Stk mit folgenden Sensorwerten und Gerätespezifikationen:
- 12V /24 V Dauerstromanschluss
- Schutzklasse IP66 für den Einbau in den Schaltschrank (ca. 10 x 5 x 4cm)
- Angeschraubte externe Antenne
- Kabel zur Montage
- CAN-Bus mit 4 analogen Schnittstellen
- Schockfest
- GPS (20-50m Umkreis)
- 6 x / Minute 1 Sendevorgang
- Sensorwerte:
- Vibration
- Beschleunigung
- Betriebszustand
- Neigung